NHL Playoffs 2018 – Runde 2 – Nashville Predators vs. Winnipeg Jets

NHL Playoffs 2018 – Runde 2 – Nashville Predators vs. Winnipeg Jets

Finale in Runde zwei

Wie konnten sie soweit kommen?

Die Nashville Predators hatten gegen die Colorado Avalanche mehr Probleme als erwartet. Erst beim 5:0 im abschließenden sechsten Spiel überzeugte der Vorjahresfinalis erstmals in diesen Playoffs.

Ein Spiel weniger benötigten die Winnipeg Jets in ihrer Auftaktrunde. Lediglich die dritte Partie gegen die Minnesota Wild ging verloren. In den letzten beiden Partien kassierte Winnipeg dabei kein Gegentor.

Wie gut kennen sich die Teams?

Die beiden Mannschaften kennen sich aus der Central Division, aber in den Playoffs standen sie sich noch nicht gegenüber.

 

In der Hauptrunde gewann Nashville drei von fünf Spielen. Ein Sieg der Jets kam erst nach Penaltyschießen zustande. Das Torverhältnis sprach mit 22:20 für die Predators.

Was wird wichtig?

Das neue Playoffformat der NHL sollte Rivalitäten von Teams fördern, die in einer Division zusammen spielen. Negativer Nebeneffekt dieses Formats ist aber, dass zwei starke Mannschaften aus einer Division bereits in der zweiten Runde aufeinandertreffen können. Im Vorjahr führte das zur Serie Pittsburgh gegen Washington in Runde zwei. Diese Saison hat es den Westen erwischt. Nashville gegen Winnipeg ist das Duell der beiden besten Teams in der Conference. Leider begegnen sich beide bereits jetzt.

In der regulären Saison hatten die beiden Mannschaften nach den Tampa Bay Lightning mit +56 (Nashville) und +59 (Winnipeg) die besten Torverhältnisse. Die Predators hatten die etwas bessere Abwehr, die Jets den etwas besseren Angriff, große Unterschiede waren aber nicht erkennbar. Wichtiger könnte dagegen der Formtrend der letzten Wochen sein. Winnipeg gewann neun der letzten zehn Saisonspiele in der Hauptrunde und überzeugte auch gegen die Wild. Nashville verlor sieben der letzten zwölf Saisonspiele. Zudem war die Serie gegen Colorado länger als vielleicht nötig. Statt eine Führung kurz vor Ende von Spiel fünf zum Weiterkommen auf heimischem Eis zu nutzen, kassierte Nashville zwei Gegentore in den letzten Minuten.

Erstaunlicherweise fielen in der ersten Serie von Nashville mehr Tore, als bei den Jets. Dies lag aber auch an der schwächeren Verteidigung der Avalanche und deren Verletzungsproblemen auf der Torhüterposition. Die Defensive der Predators muss gegen Winnipeg wieder zu alter Stärke zurückfinden. Die Jets können mit mehreren guten Reihen offensive Aktionen generieren. Deshalb wird auch von den Sturmreihen von Nashville vermehrt Defensivarbeit gefordert sein. Gegen Colorado konnte die Kombination Colton Sissons, Nick Bonino und Austin Watson die Formation rund um Nathan MacKinnon zumindest empfindlich stören. Winnipeg hat mehr Tiefe und mehrere Spieler, die mit ihren Toren Partien entscheiden können.

Auf der Gegenseite müssen auch die Jets durch die Bank aufmerksam sein. Neben der Reihe von Bonino kann auch Rückkehrer Mike Fisher zusammen mit Scott Hartnell und Calle Jarnkrok gefährlich werden. Neutralisieren sich die jeweiligen besten Kombinationen, dann wird die Bedeutung der Rollenspieler umso höher.

Für Nashville wird es auch wichtig, dass P.K. Subban, Roman Josi und Ryan Ellis den Angriff besser unterstützen, als noch in Runde eins. Nur ein Treffer durch Matthias Ekholm (s.u.) ist eine enttäuschende Bilanz für dieses Quartett.

Wer macht die Tore?

Filip Forsberg sorgte nicht nur für Tore zum mit der Zunge schnalzen, sondern war mit vier Treffern auch der erfolgreichste Predator. Auch Watson erzielte vier Tore. Sissons traf dreifach, Bonino, Ryan Johansen, Victor Arvidsson und Craig Smith trafen doppelt. Überraschenderweise war Ekholm der einzige Verteidiger mit einem Treffer.

Die Jets hatten ihren besten Torjäger in Mark Scheifele mit vier Toren. Patrick Laine und Tyler Myers konnten zwei Tore erzielen. Danach hatte Winnipeg zwar keinen Spieler mit mehr als einem Treffer, aber immerhin acht weitere Torschützen zeigen, dass quasi jeder Akteur im Team gefährlich ist. Zudem fielen ein Viertel der Tore durch einen Verteidiger. Die nachrückenden Defensivspieler bzw. die Verteidiger an der blauen Linie im Powerplay generieren jede Menge Offensive für die Kanadier. Dustin Byfuglien konnte seinen Schlagschuss zwar noch nicht für einen Torerfolg nutzen, aber er steuerte immerhin noch fünf Vorlagen bei.

Wer hält die Pucks?

Pekka Rinne war gegen Colorado bei weitem nicht in der Form, mit der er im Vorjahr beim Sweep zum Auftakt die Chicago Blackhawks verzweifeln ließ. 90,9 % Fangquote und 2,6 Gegentore pro Partie waren solide, aber mehr auch nicht. In Spiel drei saß Rinne nach vier Gegentoren bei 15 Schüssen auch bereits vor Hälfte der Partie auf der Bank. Auch im fünften Spiel war Rinne nicht in der Lage, die knappe Führung über die Zeit zu bringen. Gegen Winnipeg muss sich der Finne steigern, damit die erneute Finalteilnahme der Predators nicht vorzeitig in Gefahr gerät.

Das schlechteste Spiel von Connor Hellebuyck war auch gleichbedeutend mit der einzigen Niederlage der Jets. Im dritten Spiel kassierte der Amerikaner vier Tore bei 16 Schüssen und wurde vor dem letzten Drittel durch Steve Mason ersetzt. Als Reaktion darauf hielt Hellebuyck seinen Kasten in den abschließenden Spielen aber sauber, und kam auf gute Werte von 92,4 % Fangquote und 1,93 Gegentore in der Auftaktrunde. Nashville dürfte mehr Offensive generieren als Minnesota, und besonders in Unterzahl muss Hellebuyck seine Vorderleute unterstützen.

Überzahl oder Unterzahl?

Nashville war nur bei 15,8 % der Überzahlspiele erfolgreich und konnte in den Spielen vier bis sechs keines der jeweils drei Powerplays gegen die Avalanche nutzen. Mit 23,8 % lag die Erfolgsquote der Jets mit mehr Spielern auf dem Eis deutlich höher. In jeder zweiten Begegnung traf Winnipeg in Überzahl.

Beim Unterzahlspiel waren dagegen die Predators besser. Nur zwei Gegentore kassierte Nashville mit einem Spieler weniger, und kam damit auf eine Quote von 90 % Penalty Killing. Winnipeg lag hier bei nur 76,9 %, wobei zwei der drei Treffer bei eigener Unterzahl im 2:6 in Spiel drei fielen.

Mit 12 Strafminuten pro Spiel saßen die Jets im Durschnitt länger in der Kühlbox, als die Predators mit 9,67.

Zuhause oder Auswärts?

Schade, dass die NHL die Heimmannschaften nicht mit den weißen Trikots auflaufen lässt, denn dann wären die Bilder beim „WPGWhitepout“ im Bell MTS Place noch schöner. Winnipeg war das beste Heimteam der regulären Saison mit 32 Erfolgen und gewann auch die Heimspiele in der ersten Runde souverän. Auch Nashville hatte mit 28 Siegen eine gute Hauptrunde, verlor aber oben erwähntes Spiel fünf in der Bridgestone Arena. Dafür siegte Nashville doppelt in Denver, und bestätigte damit die beste Auswärtsbilanz der Hauptrunde (25 Siege, Winnipeg 20).

Wer gibt die Anweisungen?

130 Spiele hat Peter Laviolette mittlerweile in den Playoffs der NHL hinter der Bande gestanden. Im Westen ist er damit der mit Abstand erfahrenste Trainer der verbliebenen Teams. Zudem ist er der einzige, der als Headcoach einen Stanley Cup gewinnen konnte. Wie wenig das zählt, zeigte aber bereits die Auftaktrunde. Seit den Red Wings 2008/09 gelang es keiner Mannschaft aus der Western Conference in zwei aufeinanderfolgenden Jahren das Finale zu erreichen. Diese Aufgabe wird für Laviolette im Vergleich mit den Jets nicht einfacher. Nashville wirkte zuletzt etwas unkonzentriert und nicht zielstrebig genug. Peter Laviolette muss es gelingen, seine Predators wieder zu fokussieren, sonst ist auch für ihn und sein Team vorzeitig Sommerpause.

Paul Maurice hat sich bereits einen Platz in der Vereinsgeschichte der neuen Winnipeg Jets gesichert. Der Einzug in die zweite Runde gelang dieser Version des Vereins noch nicht. Jetzt könnte er Historisches für ein Eishockeyteam der Stadt Winnipeg leisten. Auch den alten Jets gelang es noch nie ein Western Conference Final zu erreichen. Die Rahmenbedingungen könnten sich nach dieser Spielzeit auch direkt wieder verschlechtern, weil z.B. bei Paul Stastny der Vertrag ausläuft. Die Predators sind allerdings auch die vielleicht größte Herausforderung, die Winnipeg in den Playoffs gegenüber stehen könnte. Maurice gelang es Stastny nach der Trade Deadline sehr gut zu integrieren, und er fand mit seinem Trainerteam bisher auch die richtigen Kombinationen bei der Zusammenstellung der Reihen. Kurzfristige Umstellungen und die richtige Reaktion auf die Entwicklungen des Spiels werden auch gegen die Predators gefordert sein.

Wie geht es aus?

Durch die Einführung des Salary Cap wurde nicht nur die Titelverteidigung erschwert, selbst die jeweiligen „Meisterschaften“ in den Conferences sind zu einer Herkulesaufgabe geworden. Zwar zeigten die Nashville Predators in der Hauptrunde, dass ihnen auch in dieser Spielzeit der Gewinn der Western Conference zuzutrauen ist, fraglich bleibt aber, ob sie dieses Ziel auch in den Playoffs umsetzen können. Winnipeg hat keine lange Spielzeit 2016/17 absolviert, und konnte mit Paul Stastny einen der besten Neuzugänge zur Trade Deadline dazugewinnen. Der Heimvorteil für Nashville setzt die Predators auch direkte unter Druck. Im Vorjahr konnten die Predators auswärts jeweils die Grundlage in den ersten Serien auf dem Weg ins Finale legen, aber gelingt das jetzt auch als Favorit? Mit der Leistungssteigerung im letzten Spiel gegen Colorado könnten die Predators jedoch genau zum richtigen Zeitpunkt den Schalter umgelegt haben. Die Jets sind zwar sehr gut, aber der Weiterkommen gegen die Predators gelingt in dieser Saison noch nicht. Nashville siegt in sieben Spielen.

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