Wedeler Deichlauf Swim & Run – Duathlon am Elbufer

Viele Freizeitsportler haben eine To-Do-Listen von Veranstaltungen oder Zeiten, die sie in ihrer Sportlerkarriere einmal erreichen wollen. Auch ich habe so eine grobe Liste von Laufevents, an denen ich irgendwann einmal teilnehmen möchte. Und irgendwo auf dieser imaginären Liste steht auch ein Triathlon. In welcher Länge und in welcher Form ich den Triathlon absolvieren möchte, steht aber noch überhaupt nicht fest. Außerdem habe ich mit dem Triathlon ein persönliches Problem – ich fahre nicht gerne Rad.

Doch für diese Problem gibt es eine Lösung, oder besser eine Alternative. Die lautet Swim & Run. Beim Wedeler Deichlauf, dem dritten Teil des Sommercups des BSV Hamburg, gibt es die Möglichkeit zusätzlich am Wettbewerb Swim & Run teilzunehmen. Dabei werden die Distanzen 200m Schwimmen + 3,6km Laufen, oder 500m Schwimmen + 10km Laufen angeboten. Da ich beim Sommercup immer die 10km absolviere, war auch im Wasser die längere Distanz zu absolvieren. Außerdem war spielfrei bei der Fußball WM, und nach meinem Gelage beim letzten deutschen Spiel, musste ich auch ein paar Kalorien loswerden.

Ich war in den letzten 14 Tagen extra zweimal im Schwimmbad gewesen. Ich wollte testen, ob ich überhaupt die gesamte Strecke im Kraulstil absolvieren könnte. Diesen Test konnte ich erfolgreich bestehen, und auch die Probezeit war recht vielversprechend. Mein Ziel für die Veranstaltung war, eine kombinierte Zeit von unter einer Stunde zu erreichen.

Wedeler Deichlauf (2)Dass der Swim & Run kein Triathlon ist, hatte ich ja bereits festgestellt. Es handelt sich aber auch nicht um einen Duathlon. Die Schwimmstrecke ist nicht in einem Gewässer zu absolvieren, sondern wird im Schwimmbecken der Badebucht Wedel zurückgelegt. Dabei sind für die Teilnehmer extra ein paar Bahnen abgesperrt, und es teilen sich jeweils zwei Athleten eine Bahn. Ich hatte Glück und in meiner Gruppe waren nur drei Teilnehmer, so dass ich sogar eine Bahn für mich alleine hatte.

Weiterhin gab es die Möglichkeit, sich vor dem eigentlichen Rennen etwas einzuschwimmen und schon einmal ein Gefühl fürs Wasser zu entwickeln. Ich nutze diese Gelegenheit dazu, wenigstens ein wenig an meiner Wendetechnik zu feilen. Ich war mir allerdings nicht sicher, inwieweit ich diese dann auch im Rennen anwenden könnte. Zumindest meine Befürchtung in den “Schwimmpartner” auf meiner Bahn reinzuschwimmen war ja mittlerweile überflüssig.

Bei meinen beiden Trainingsrunden war ich mehr oder weniger frei vor mich hingeschwommen, ohne wirklich auf Zeiten zu achten. Weiterhin hatte ich gar keine Praxis beim Wenden, so dass ich mehr oder weniger zufällig am Beckenrand ankam.  Das war auch im Rennen ähnlich, aber insgesamt habe ich wohl nicht so viel Zeit bei den Wenden verschwendet.  Die Zeit ist allerdings ein wirkliches Problem beim Schwimmen. Ich hatte eine Stoppuhr, aber ich wollte nicht meinen Rythmus unterbrechen, um auf die Uhr zu schauen. So schwamm ich quasi zeitlos vor mich hin, wobei ich wohl für meine Verhältnisse relativ schnell unterwegs war. So langsam ging mir die Luft aus. 

Zwei Bahnen vor Ende gab mein Zeitnehmer mir ein Zeichen, und ich erhöhte noch einmal die Frequenz. Als ich anschlug und meine Uhr stoppe, blieb die Zeit bei 10:46 Min stehen. Offiziell waren es dann sogar noch 4 Sekunden weniger. Ich war zufrieden, denn mein erstes Zwischenziel, unter 11 Minuten zu schwimmen, hatte ich schon mal erreicht.

Der zweite Unterschied von Swim & Run zu einem Triathlon besteht darin, dass es keinen direkten Wechsel vom Schwimmen zum Laufen gibt. Der Schwimmwettbewerb fand für mich um 18:30 Uhr statt – Der Start zum 10km Lauf war für 20:00 Uhr angesetzt. Ich hatte also genügend Zeit, mich umzuziehen und auf den Lauf vorzubereiten. Eine Banane und ein wenig Flüssigkeit nahm ich auch zu mir.  Flugs noch schnell dem Organisationskomitee des Swim & Run bei der Lösung eines Druckerproblems geholfen, und es ging zum Start des 10 Kilometer-Laufs .

Nachdem der schlimmste Regen kurz vor dem Start aufgehört hatte, ging es pünktlich um 20:00 Uhr auf die Strecke. Auch hier begab ich mich auf Neuland, da ich die Strecke vom Wedeler Deichlauf noch nie gelaufen war. Auf den ersten Kilometern ging es rund um die Badebucht und auf Fußwegen durch Wedel. Bei Kilometer zwei ging es dann erstmals in die Deichlandschaft. Ich war überrascht, wie viele Zuschauer an der Strecke standen, und die Läufer lautstark anfeuerten. Geklatsch wurde allerdings wenig, denn die Zuschauermassen bestanden aus Schafen, die auf und neben dem Deich die Wiesen abgrasten.

Wedeler DeichlaufZur Hälfte des Rennens gab es dann einen kleinen Wendepunkt, und die Strecke führte zurück über den Deich auf die Wiesen rund um die Binnenelbe. Schon früh merkte ich, dass die Schwimmstrecke nicht ohne Auswirkung geblieben war. Die Beine wurden schwerer, und ich musste spätestens ab Kilometer 6 deutlich beißen. Ich konnte aber weiter jeden Kilometer unter fünf Minuten bleiben.

Hinter dem Theaterschiff Batavia führte die Strecke wieder zur Badebucht und in Richtung Ziel. Ich lag gut in der Zeit, und trotz der kurvigen und leicht hügeligen Strecke wurde ich doch noch einmal schneller. Schließlich kam das Ziel in Sicht, und ich konnte die Uhr bei einer Zeit unter 48 Minuten stoppen. Damit lag ich bei der addierten Zeit von Schwimmen und Laufen deutlich unter einer Stunde, ich war zufrieden.

Das Experiment “Duathlon” hat mir auf jeden Fall Spaß gemacht. Ob ich es aber wiederholen werde, oder sogar noch das Radfahren als dritte Disziplin hinzufügen werde, bleibt abzuwarten. Den Deichlauf in Wedel möchte ich auf jeden Fall noch einmal laufen. Die Strecke an der Elbe ist toll und hoffentlich ist das Wetter im nächsten Jahr besser.

FacebooktwitterpinterestlinkedintumblrmailFacebooktwitterpinterestlinkedintumblrmailby feather

2 Comments

Heinz Gläser

about 10 Jahren ago

Lieber Sportfreund Lars, dank Dir für Deine ausführliche Beschreibung, gewürzt mit Deinen ersten Erfahrungen beim Schwimmturnier und auf der weiten Marschstrecke. Wir vom ElbeSport- und sicher auch die Organisatoren des Swim & Run um Susann Hübert- freuen sich über diesen Bericht! Leider konnte ich selbst Euch Läufer dabei kaum in Augenschein nehmen, radelte ich doch mit dem "Besenwagen" hinterdrein! Mit Gruß Heinz Gläser PS: Deine weiteren Berichte vom Sommer-Cup und dem letzten Hamburg Marathon habe ichnun ebenso mit Freude gelesen.

Antworten

Lars.Mah

about 10 Jahren ago

Hallo Heinz, dann auch noch mal von dieser Stelle aus vielen Dank an dich und die Organisatoren. Immer alles perfekt organisiert und für die Teilnehmer ein Vergnügen!

Antworten

Leave a Comment

Please be polite. We appreciate that.
Your email address will not be published and required fields are marked